Spätmittelalterliche Befestigungseinrichtungen

Nach dem Türkeneinfall 1476 wurde die Kirchenanlage von Maria Rojach befestigt und bestand schon 1480 glänzend ihre erste Bewährungsprobe. Damals erhöhte man die rechteckige Friedhofsmauer auf dreieinhalb Meter und baute in der nordöstlichen Ecke einen schindelgedeckten Rundturm mit gleicher Höhe ein. Dieser Turm lässt noch bis heute die ursprüngliche Wehrhaftigkeit erahnen. In halber Höhe öffnet sich bei ihm auf der Kirchhofinnenseite eine Tür, zu der einst eine Holzstiege führte. Die zwei obersten Balkenlöcher dieser Stiege sind heute noch sichtbar. Auf der Höhe dieser Türschwelle führte der hölzerne Wehrgang an der Innenseite der Mauer entlang.

Die Wehrmauer wurde im 19. Jahrhundert auf 1,5 Meter abgetragen, die Schießscharten wurden zugemauert. Nur am Wehrturm lassen sich jetzt – nach Abbruch eines angebauten Stallgebäudes – an der Außenseite wieder mehrere einfache Schießscharten erkennen. Bemerkenswert ist eine prächtige Schlüsselloch-Schießscharte an der Südmauer, die so gut erhalten ist, dass sie zu den schönsten Beispielen Kärntens zählt. Reste der einstigen Verteidigungsanlagen findet man auch im Kircheninneren, zum Beispiel die eiserne Tür zur Sakristei mit der schweren Sperrvorrichtung oder der ehemals versperrbare Aufgang zur Westempore. Dieser steinerne Aufgang wird durch ein mit einem seltsam geformten Zackengitter versehenes Fensterchen belichtet. Das Eingangsstockwerk des Kirchturms ist ebenso durch starke Türen mit Eisenbeschlägen gesichert wie der Übergang vom dritten Turmgeschoß in den Dachboden des Langhauses. In diesem Dachboden fand man 1778 bei Dachdeckerarbeiten einen türkischen Pfeil.

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