Glockenguss bei der Glockengießerei
Perner GmbH in Schärding

„ET VERBUM CARO FACTUM EST
(JOH 1, 14)“
„UND DAS WORT IST FLEISCH GEWORDEN“

NEUE BRONZEGLOCKEN FÜR MARIA ROJACH

Geschichte

Die gotische Kirche „Mariä Himmelfahrt“ entstand in der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts und wird heute noch teilweise von einer ehemaligen spätgotischen Wehranlage mit Rundturm umgeben. Urkundlich wird die Kirche im Jahre 1314 genannt, als Pfarre seit 1480. Neben vielen anderen historischen Schätzen, wie dem barocken Hochaltar (1703) und dem geschnitzten Flügelaltar aus dem Jahre 1528, war die Kirche ursprünglich mit 5 Bronzeglocken ausgestattet. Während des 1. Weltkrieges wurden 4 Glocken davon beschlagnahmt und eingeschmolzen. 1918 schaffte die Pfarre dann 3 Stahlglocken an, eine ging in die Filialkirche Gemmersdorf. Diese Glocken wurden im Laufe der Zeit rostig und passen klanglich auch nicht ideal zur verbliebenen historischen Bronzeglocke aus dem Jahr 1740.

Pfarr- und Wallfahrtskirche
Maria Rojach
(© Foto: Mag. Bernhard Wagner).

Glockenprojekt 2020

Der Pfarrgemeinderat hat im Frühjahr 2020 gemeinsam mit dem Ortspfarrer GR Mag. Helmut Mosser einen einstimmigen Beschluss gefasst, 3 neue Bronzeglocken anzuschaffen, um so ein wunderbar klingendes Geläute (nach SALVE REGINA) zu ermöglichen. Diese Anschaffung kann durchaus als historisch bezeichnet werden und kostet rund 52.000 EUR.

Eine der jetzigen Stahlglocken geht danach in die Filialkirche Gemmersdorf.

Die neuen Glocken werden am 04. Oktober 2020 durch den neuen Diözesanbischof Dr. Josef Marketz geweiht und werden noch am selben Tag zum ersten Mal erklingen.

GLOCKENHERSTELLUNG

Das Traditionsunternehmen Glockengießerei Perner GmbH aus Passau mit Firmensitz in Schärding in Oberösterreich hat den Auftrag für die Herstellung, Lieferung und Montage erhalten.

Um die Glocke gießen zu können, wird zuerst aus Lehm eine falsche Glocke gebaut. Die Kronenhenkel, Verzierungen, Reliefs und Ornamente sollen in einem Guss mit der Glocke entstehen. Ziel ist es, dass die Glocke nach dem Guss ihre gegossene “Haut” behalten kann und die Verzierungen nur gebürstet bereits klar und sauber das Ergebnis sind. Sowohl die Größe als auch die Art der Schrift werden dabei für jede Glocke individuell errechnet und gestaltet. Anhand der ausgewählten Motive entsteht in der PERNER®-Werkstatt die Reliefstruktur der neuen Glocke. Diese Masse wird durch einfache Lufttrocknung feuerfest und hält der Hitze der flüssigen Bronze beim Gießen stand.

Marien-Glocke, Gussform
(© Foto: Fa. Perner).

Alle Berechnungen, Vorbereitungen und Arbeiten finden im Guss der Glocken ihren Höhepunkt. Fließt einmal die Legierung auf 78% Kupfer und 22% Zinn bei ca. 1100 Grad Celsius, so kann man sie nicht mehr stoppen. Die Form muss in einem Zug gegossen werden, und alles entscheidet sich in wenigen Minuten. Dafür wird die hohle Glockenform nun in die Erde eingesetzt und der Glockenguss wird vorbereitet. Die Formen werden in die Erde eingegraben, vom Ofen wird ein Gusskanal zu den einzelnen Glockenformen gelegt. Der massive Flammofen wird angeheizt und das Kupfer erhitzt. Das Gussmaterial wird bei einer Temperatur von 1100 Grad Celsius durch Rühren mit Fichtenstangen in Bewegung gehalten. Dann wird das restliche Zinn zulegiert und die Schmelze gereinigt. Erst Tage später können die nur langsam erkaltenden Formen aus der Erde geborgen, der Mantel abgeschlagen und die fertigen Glocken geprüft werden. Inzwischen werden in der PERNER®-Schmiede und -Zimmerei die maßgeschneiderte Läuteausrüstung, der Klöppel und der Glockenstuhl gefertigt.

Die „falsche Glocke“
aus Lehm
(Foto Fa. Perner).

DAS SIND UNSERE NEUEN GLOCKEN…

MARIEN-GLOCKE (Ton g1, Durchmesser 101 cm, 600 kg).
Die Glocke wird graviert mit einem Marienbildnis (Ausschnitt vom spätgotischen Flügelaltar) und den Schriftzügen:

„ET VERBUM CARO FACTUM EST (JOH 1, 14)“

„MARIA ROJACH 2020“

„MARIA MIT DEM KINDE LIEB, UNS ALLEN DEINEN SEGEN GIB!“

„VERGELT`S GOTT ALLEN WOHLTÄTERN!“

„DIE PFARRGEMEINDE MIT PFARRER HELMUT MOSSER UND PGR-OBMANN CHRISTOPH“

 

FLORIANI-GLOCKE (Ton d2, Durchmesser 70 cm, 200 kg).
Die Glocke wird graviert mit einem Relief des Heiligen Florian und den Schriftzügen:

„HEILIGER FLORIAN, PATRON DER FEUERWEHR UND NOTHELFER BEI FEUER, WASSERGEFAHR UND IN ALLEN NOTLAGEN SEI UNSER FÜRSPRECHER BEI + GOTT DEM VATER + DEM SOHN UND + DEM HEILIGEN GEIST. AMEN“

„GOTT ZUR EHR, DEM NÄCHSTEN ZUR WEHR“

„MARIA ROJACH 2020“

 

JOSEF-GLOCKE (Ton e2, Durchmesser 63 cm, 150 kg).
Die Glocke wird graviert mit einem Relief des Heiligen Josef und den Schriftzügen:

„HL. JOSEF BITTE FÜR UNS!“

„MARIA ROJACH 2020“

„GEWEIHT VON BISCHOF DR. JOSEF MARKETZ“

FINANZIERUNG

Das gesamte Glockenprojekt wird die Pfarre Maria Rojach rund 52.000 EUR kosten. Neben den 3 neuen Bronzeglocken müssen auch Vorbereitungen im Kirchturm durch Handwerker (Maurer, Elektriker) und die Montage (LKW-Kran) finanziert werden.

Die gesamte Investition muss in erster Linie durch Spenden und Eigenmittel der Pfarre finanziert werden.

Aus diesem Grund sind wir angewiesen auf freiwilligen Spenden, ohne die eine Projektfinanzierung nicht möglich wäre.

Der Pfarrgemeinderat Maria Rojach und Herr Pfarrer GR Mag. Helmut Mosser bedanken sich ganz besonders bei allen bisherigen Spendern für Ihren großzügigen Beitrag!
Sie leisten damit einen sehr wichtigen Beitrag für die Erhaltung der Pfarrkirche und des gesamten Ortes Maria Rojach und Umgebung. Die Erneuerung der Glocken ist ein historisches Ereignis auf das wir uns alle freuen.

Ein herzliches Vergelt`s Gott!

Wir bitte auch weiterhin um Ihre Spenden:

Spendenkonto für Glockenprojekt:

Pfarre Maria Rojach
IBAN: AT15 3950 0000 3013 5909 / BIC: RZKTAT2K500
Raiffeisenbank St. Paul

Pfarrer Mag. Helmut Mosser und Pfarrgemeinderatsobmann Herr Christoph Brunner

Siehe auch: Die Pfarre auf der Diözesanwebsite.

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